Dienstag, 17. Mai 2011

Days of Heaven (1978, Dir: Terrence Malick)


Was Terrence Malick hier 1978 auf die Leinwand gezaubert hat, ist schlichtweg atemberaubend und wahrhaftig große Filmkunst. Mehr als "nur" ein intensives Südstaatenmelodram, entpuppt sich DAYS OF HEAVEN als bildgewaltige, wunderbar fotografierte und hochpoetische Film-Ballade über eine zum Scheitern verurteilte Dreiecksbeziehung. Jede Einstellung könnte man sich ohne weiteres als Gemälde an die Wand hängen, wahnsinnig schöne Cinemascope-Totalen wechseln sich ab mit kurzen, intensiven Close Ups. Die Natur in ihrer gesamten Schönheit und auch Hässlichkeit wird, wie auch in Malicks anderen Werken, perfekt eingefangen und spielt eine heimliche Hauptrolle.
Man sieht einen jungen Richard Gere in seiner wohl besten Rolle, Ennio Morricones wunderbarer Score ergänzt sich glänzend mit dem immer wiederkehrenden, wunderschönen "Aquarium" aus Camille Saint-Saens "Carnival of the Animals".
Terrence Malick, der nach DAYS OF HEAVEN mal eben 20 Jahre von der Bildfläche verschwand, um dann mit dem nicht minder genialen THE THIN RED LINE furios zurückzukommen, ist einer der Allergrößten seiner Zunft, ein Meister der Filmkunst und wohl das beste Beispiel für die Richtigkeit des Sprichwortes "Weniger ist mehr".
DAYS OF HEAVEN ist ein zeitloses Meisterwerk.

Text: Le Samourai