Dienstag, 3. Januar 2012

SUPER (2010, Dir: James Gunn)


Absurde Indie-Groteske, gewalttätig, anarchisch, auf Konventionen scheißend. 
Der ewige Vergleich mit "Kick-Ass" ist müßig und auch nicht wirklich angebracht, da die beiden Filme abgesehen von ihrer "Superhelden-aufs-Korn-nehmen"-Thematik überhaupt nichts gemeinsam haben. "Kick-Ass" ist zwar auch gegen den gängigen Strich gebürstet und tabubrechend, aber letztendlich doch ein relativ harmloser Hollywood-Crowdpleaser, der es dem Zuschauer einfach macht, ihn zu mögen. "Super" ist bizarr, teilweise abartig brutal, moralisch fragwürdig, die Kamera wackelt, der Trashfaktor ist hoch. Viele Fans wird er nicht finden und ich denke auch nicht, dass er ein großer Box Office Erfolg war. 
Mir persönlich gefällt er jedoch besser als "Kick-Ass", da die Darstellerriege viel mehr Qualität besitzt (Ellen Page ist grandios, "Serial Killer Henry"-Darsteller Michael Rooker ist mal wieder am Start, Kevin Bacon als großartiger Bösewicht, ...), die von ihnen verkörperten Charaktere interessanter sind (stärkerer Hauptdarsteller/ Superheld), mir die anarchische-special interest-Inszenierung sehr viel mehr zusagt und der Film - im Gegensatz zu "Kick-Ass" - zum Nachdenken anregt und einen tiefgründigeren, ernsteren Grundtenor besitzt. 
Wenn man unbedingt einen Vergleich ziehen will: "Super" ist die Erwachsenen-Version von "Kick-Ass", abgründiger, konsequenter, provokanter, brutaler, witziger.

Text: Le Samourai