Montag, 2. Juli 2012

Warrior (2011, Dir: Gavin O'Connor)


Es gibt Dinge, die werde ich einem Film nie abkaufen. Dazu gehört ein gut aussehender Physiklehrer mit blondem Trophy Wife und zwei Kids, der wieder in den Mixed Martial Arts-Ring steigt, um sein American Dream-Vorstadthaus vor der Pfändung zu bewahren. Auch sonst ist "Warrior" nach Minute 10 so vorhersehbar wie es nur geht. Und genauso unrealistisch. 
Sieht man aber von der krass pathetischen Machart ab, muss man sagen, dass die Kämpfe - besonders natürlich der Endfight - absolut mitreißend und technisch perfekt inszeniert sind. Und Tom Hardy ist wie immer eine Wucht. Auch Nick Noltes Leistung sticht definitiv heraus, auch wenn er es zu selten zeigen darf. Das an sich starke Familiendrama wird in wenigen Szenen kurz mal ausgesprochen. Amistyle eben, der sich auch hier wieder bei seinen starken Darstellern bedanken darf. 
Insgesamt verschenkt der Film für mich einen Teil seines Potenzials, opfert es dem Showeffekt und erreicht z.B. nicht die Tiefe eines "The Wrestler". Aber "Warrior" bleibt trotzdem ein guter Film mit tollen Hauptdarstellern und super Kampfszenen.

Text: Gordon Cole