Mittwoch, 7. März 2012

The Guard (2011, Dir: John Michael McDonagh)


Rabenschwarzes, kleines aber sehr feines Spielfilmdebüt des Iren John Michael McDonagh, Bruder des Brügge-Regisseurs Martin McDonagh. Dessen Klasse erreicht THE GUARD zwar zu keiner Zeit, trotzdem ist sein Erstling mehr als sehenswert und größtenteils überaus gelungen. Das lakonische Erzählen obskurer Gangster-Komödien scheint in der Familie zu liegen. Wie auch IN BRUGES ist der geniale Brendan Gleeson mit am Start, hier jedoch (zum Glück) als Hauptakteur. Die Rolle des latent rassistischen, pessimistischen, vorzeige-irischen Streifenpolizisten ist ihm auf den Leib geschrieben und letztendlich ausschlaggebend für das Funktionieren des Filmes. Don Cheadle als FBI-Agent im Außendienst kann ebenfalls voll überzeugen und bildet mit Gleeson eines der außergewöhnlichsten Duos der jüngsten Kinogeschichte. Die Story an sich kann man natürlich getrost vergessen, die herrlich schwarzen Dialoge der beiden sind jedoch ein absoluter Genuss. 
THE GUARD muss man selbstverständlich im O-Ton sehen, ich möchte gar nicht wissen, was die hierzulande aus dem überragenden Irisch, dem ich wirklich stundenlang zuhören könnte, gemacht haben.

Text: Le Samourai