Freitag, 1. Juli 2011

The Unbelievable Truth (1989, Dir: Hal Hartley)


Hal Hartley gehört ohne Zweifel zu den wichtigsten Figuren der Renaissance des amerikanischen Independent Films in den 80er und 90er Jahren. Gemeinsam mit Autoren wie Jarmusch, Linklater oder Spike Lee ebnete er den Weg für den dialoglastigen Blick auf die moderne Gesellschaft ohne notgedrungen einem vordergründigen Handlungsstrang zu folgen. Mit einem wiederkehrenden Grundensemble an Schauspielern führt er uns in seinen Filmen durch stark überzeichnete Realitäten immer wieder zwischenmenschliche Absurditäten vor Auge.
Sein erster Spielfilm "The Unbelievable Truth" funktioniert auch gleichzeitig hervorragend als Einstieg in seine Werke. Alle Elemente seines unverkennbaren Stils sind hier bereits deutlich ausgeprägt, gezieltes Over- und Underacting, extrem stilisierte, philosophische Dialoge und bewusst irritierende mise-en-scene führen geschickt eingesetzt zu interessanten Einblicken und denkwürdigen humoristischen Höhepunkten (Die Besessenheit einer seiner Figuren mit einem absolut sterilen Badezimmer in "Trust" ist unvergesslich).
Text: FredFuchs