Donnerstag, 27. Oktober 2011

The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford (2007, Dir: Andrew Dominik)


Irgendwie immer vor mir hergeschoben, nun endlich mal geschaut.
Hinter dem beachtlichen Filmtitel "The Assassination of Jesse James by the Coward Robert Ford" verbirgt sich ein absoluter Lichtblick aus der Traumfabrik Hollywood, einer der besten Western der letzten 20 Jahre, ein wunderbar unaufgeregter, wunderschön anzusehender Augenschmaus, der das Cineastenherz höher schlagen lässt. Die Bildkompositionen sind der reinste Wahnsinn und Roger Deakins fügt seiner unfassbaren Vita ein weiteres Highlight hinzu - für mich der beste aktive Kameramann Hollywoods, der im selben Jahr neben "Jesse James" auch noch für seine Arbeit in "No Country for Old Men" oscarnominiert wurde. Schauspielerisch gibt's da ebenfalls wenig zu meckern, die schwierige Figur des Jesse James verkörpert Brad Pitt glaubhaft und ambivalent und liefert eine seiner besten Performances der letzten Zeit ab. Auch Casey Affleck überzeugt vollkommen. Nick Caves' Soundtrack hat mich umgehauen, ein Skandal dass da noch nicht mal ne Oscarnominierung drin war.
Trotz seiner stolzen 160 Minuten kommt zu keiner Sekunde Langeweile auf, die Inszenierung ist mutig, da sehr gemächlich und unaufgeregt, hat aber gleichzeitig was hypnotisierend-erhabenes.
Blockbusterfans werden ihn hassen, wahre Filmfreunde werden ihre helle Freude an diesem kleinen Meisterwerk haben.

Text: Le Samourai