Dienstag, 30. Oktober 2012

Masks (2011, Dir: Andreas Marschall)


Der Film, den ich seit 3 Jahren machen will.
Die deutsche Independentproduktion MASKS ist ein nicht mehr für möglich gehaltenes Lebenszeichen der deutschen Genrefilmkultur, wenngleich auch ausschließlich für Sympathisanten von Argentos, Bavas oder Martinos Giallo-Werken empfehlenswert.
Diesen dreien zollt der ambitionierte Filmemacher Andreas Marschall nämlich ausgiebig und intensivst Tribut. Seine Begeisterung für die blutrünstigen italienischen B-Thriller der goldenen 70er ist in jedem Frame spürbar. Wenngleich der Film thematisch am ehesten mit dem Horrormeisterwerk SUSPIRIA zu vergleichen ist, atmet er stilistisch durch und durch Giallo-Luft. Angefangen bei der Rolle der Frau (junge, leichtbekleidete Opfer, meistens schreiend), über den hervorragenden, Goblin Tribut zollenden Soundtrack von Sebastian Levermann, den wunderschön rot-grün-blau ausgeleuchteten Sets, bis hin zu den bis zur Schmerzgrenze stilisierten, äußerst blutigen Morden des maskierten Messerstechers.
Den tieferen Sinn der Story sowie die darstellerischen Leistungen kann man getrost vernachlässigen, aber das war bei den Meistern des Genres ja größtenteils auch nicht anders. Marschall gelingt mit MASKS eine überaus sehenswerte, liebevolle Hommage an mein persönliches Lieblingsgenre und lässt hoffen, dass das deutsche Genrekino - mit wie diesem sich von der Masse des uninspirierten Einheitsbreis abhebenden Werk - eine neue Renaissance erfährt.

Text: Le Samourai