Dienstag, 28. Februar 2012
Point Blank (1967, Dir: John Boorman)
POINT BLANK ist so etwas wie die blutige Essenz eines Rachethrillers. Handlung: Walker (Lee Marvin) will sich an seiner Ex und deren Lover rächen, die ihn betrogen und angeschossen haben. Mehr braucht man erstmal nicht zu wissen. Die gnadenlose Suche wird in harten und düsteren Bildern serviert, im klaren 60er Jahre-Dekor, Walkers konsequente Getriebenheit musikalisch atmosphärisch untermauert. Dosierte Flashback-Montage-Sequenzen geben immer wieder Einblick in Vergangenheit und Gedankenwelt des Mannes ohne Vornamen.
Wann immer man im Leben denkt, man wäre einigermaßen cool: schnell nochmal Lee Marvin anschauen und der Realität ins Auge sehen. Der Mann ist von seiner ganzen Aura bis hin zum Dialog, in dem er oft nur mit knappen Rückfragen antwortet, bis zur reduziertesten Coolness stilisiert. Der Prototyp des harten Loners, mit dem John Boorman Einiges zur filmgeschichtlichen Ikonographie dieser Coolness beigetragen hat. Ruhe und Unnahbarkeit, in denen immer wieder Gewalt ausbricht. So bringt man Gebrauchtwagenhändler einfach zum Reden, indem man sie in einem ihrer eigenen Autos auf Probefahrt mitnimmt und die Karre dabei wie wahnsinnig zerlegt.
POINT BLANK ist stilistisch schon ein kleines Meisterwerk, schnörkellos, hart und - wie gesagt - einfach cool.
Text: Gordon Cole
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