Donnerstag, 10. Mai 2012

L'uomo senza memoria (1974, Dir: Duccio Tessari)


Giallo-Perfektion Frame für Frame. "L'uomo senza memoria" (dt. Titel: "Der Mann ohne Gedächtnis") ist eine cineastische Offenbarung, ein längst vergessenes Juwel aus der goldenen Zeit des italienischen Thriller-Kinos und das perfekte Paradebeispiel, was dieses tolle Genre so besonders macht - auch für Genreneulinge. 
Duccio Tessari inszeniert bodenständig, on point, beinahe "klassisch", umwerfend stilsicher und schlicht wunderschön. Jedes Bild ist ein Traum, die Geschichte aus den Federn von Mastermind Ernesto Gastaldi intelligent, dicht, hochspannend und mit einigen giallo-typischen Twists gespickt. Die Darstellerriege ist ausnahmslos großartig, neben Luc Merenda geben sich Giallo-Veteranin Anita Strindberg und - man mag es kaum glauben - Senta Berger (grandios!) die Ehre. Letztere kann man im furiosen Finale sogar mit einer Kettensäge in den Händen bewundern. Was will man mehr? 
Ein viel zu unbekanntes Meisterwerk und definitiv einer der faszinierendsten Gialli ever made!

Text: Le Samourai