Dienstag, 6. September 2011

Inside Job (2010, Dir: Charles Ferguson)


Man weiß eigentlich schon vorher, was einen bei diesem Dokumentarfilm erwartet. Interessant und schockierend ist er trotzdem, dazu noch fabelhaft gefilmt, geschnitten und für uns Laien - nicht zu vereinfacht, aber auch nicht zu schwierig - hübsch aufbereitet. Das, was Ferguson macht und wie er es macht, kann man kaum besser machen.
Neben all der Undurchsichtigkeit der katastrophalen Abläufe sind es am Ende doch immer nur vier entscheidende Buchstaben: G-I-E-R
Anstatt den ganzen Film Investmentbanker & Co (völlig zu Recht) zu entlarven, hätte mir persönlich ein stärkerer gesellschaftlicher Zusammenhang noch besser gefallen. Der Werteverfall zeigt sich bei den Millionären sicherlich am deutlichsten und hat die schlimmsten Auswirkungen - Familie X, die am anderen Ende der Kette steht und unbedingt ein Haus mit Pool braucht, weil der Nachbar auch eins hat, wäre ein weiteres Puzzleteil eines traurigen Gesamtbildes, zu dem "Inside Job" den größten und wichtigsten Teil bereits zusammengebaut hat.

Text: Gordon Cole
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"Why should a financial engineer be paid four times to hundred times more than a real engineer? A real engineer builds bridges, a financial engineer builds dreams. And when those dreams turn out to be nightmares, other people pay for it!"
Wichtiger, unglaublich gut recherchierter und konstruierter Dokumentarfilm über die Weltwirtschaftskrise 2008, deren Ursachen, Ausmaße und Folgen.
Die intelligente, nicht-polemische Version von "Zeitgeist" oder den Werken von Michael Moore.
ABSOLUTES PFLICHTPROGRAMM!
Text: Le Samourai
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"Inside Job" macht da Boden gut, wo bei der "Zeitgeist"-Reihe zu Gunsten von Polemik geschlampt wurde und eröffnet bodenständig aber zielgerichtet einen Einblick in die wahnwitzigen Hergänge des desaströsen Zustandes, indem sich unsere globalisierte Wirtschaft heute befindet. Relativ unmißverständliche Aussagen verschiedenster "Finanzingeneure", die sich zum Teil um Kopf und Kragen reden, reflektieren die Undurchsichtigkeit und den daraus resultierenden Nährboden für Anarchisierung des Finanzsystems sowie die unvermeidlichen negativen Konsequenzen für die Bevölkerung. Der Film entlässt den Zuschauer in eine harte Realität; mehr oder weniger mit der Frage: "What the f...?"
Text: MxMushrooms