Freitag, 24. August 2012

Bonjour Tristesse (1958, Dir: Otto Preminger)


Otto Premingers Verfilmung von Françoise Sagans gleichnamigen Roman ist ein absolut fantastisches Werk, welches Stilmittel des klassischen Hollywoodmelodrams mit düsterer Film Noir Optik vereint, sowie erzähltechnisch bereits Parallelen zur ein Jahr später aufkommenden französischen Nouvelle Vague aufweist; kein Wunder, dass Truffaut und Godard mehr als angetan waren von Premingers mitreißenden Tragödie. Die Besetzung ist überragend, jedoch thront die unglaublich bezaubernde Jean Seberg (in ihrem erst zweiten Spielfilm) noch über den ebenfalls fantastisch spielenden "Stars" David Niven und Deborah Kerr. Beeindruckende Performance!
Text: Le Samourai

The Cremator (1969, Dir: Juraj Herz)


Ein inszenatorisches Meisterstück, in dem Schnittkunst, Kamerakunst, Schauspielkunst und Musik eine selten erreichte, unfassbar geniale und hypnotisierende Einheit bilden. Inhaltlich ein ungeheuer wichtiger Film, da er den Holocaust expressionistisch, schwarzhumorig, subversiv thematisiert, ohne aber jemals auf die dämliche Tränendrüse zu drücken (wie z.B. in "Schindlers Liste"). Der fantastische Rudolf Hrusínský verkörpert den Leichenverbrenner Karl Kopfrkingl absolut intensiv-einnehmend und schuf mit seiner Leistung einen der faszinierendsten Filmcharaktere überhaupt.
Text: Le Samourai

I... comme Icare (1979, Dir: Henri Verneuil)


Von der ersten bis zur letzten Sekunde ein absolut meisterhafter Politthriller (dt. "I wie Ikarus") - neben "Z" der wohl beste überhaupt -, der dank seiner hervorragenden, hochspannenden Inszenierung, Yves Montands fantastischem Spiel, seines nach wie vor aktuellen, nachdenklich stimmenden Drehbuchs und zuletzt Ennio Morricones stimmungsvoll-mysteriösem Score auf ganzer Linie überzeugt. Das Ende haut einen vom Sofa. 
Text: Le Samourai

Angel Heart (1987, Dir: Alan Parker)


Mickey Rourke kann schauspielern? Lisa Bonet macht sich nackig? Beide zusammen sorgen für eine der verstörendsten und einfach verdammt besten Sexszenen in der Geschichte des Kinos? Robert de Niro isst ein hartgekochtes Ei, wie man es diabolischer nicht tun kann? 
Wirklich verdammt guter Okkult-Thriller, der alles vereint, was das Genre zu bieten hat.

Text: Le Samourai

David Wants to Fly (2010, Dir: David Sieveking)


Außergewöhnliche, mutige, erstaunliche Doku eines jungen Berliner Filmemachers, der zu der ernüchternden Erkenntnis kommt, dass sein großes Vorbild David Lynch - trotz all seiner herausragenden Leistungen in Film und Fernsehen - ziemlich einen an der Waffel hat. 
Unbedingt sehenswert!

Text: Le Samourai

Brick (2005, Dir: Rian Johnson)


Was für ein kleiner, feiner, erstaunlicher Film. Manchmal genügt wirklich eine eigentlich total simple Idee, um etwas vollkommen Einzigartiges und Ungesehenes zu schaffen. So gelang Regisseur Rian Johnson das Kunststück, einen klassischen 40er-Jahre Film Noir mitsamt Lonely Hero, Murder Mystery, Femme Fatale, expressionistischen, düsteren Bildern und einem wahnsinnig stimmigen Soundtrack im neuzeitigen Highschool-Milieu einer südkalifornischen Kleinstadt anzusiedeln. Und das funktioniert wirklich erstaunlich gut, da neben der tollen, stilsicheren Inszenierung auch Plot und die junge Darstellerriege um Joseph Gordon-Levitt zu begeistern wissen. 
Eine unbedingt sehenswerte, einzigartige Thriller-Perle.

Text: Le Samourai